Vergiftungen
So feiern Sie Weihnachten tiergerecht und sicher
Weihnachtsschlemmereien: Für Tiere tabu!
Wer möchte seinem Hund oder seiner Katze zum Fest der Liebe nicht gern eine Freude machen? Wenn wir es uns gut gehen lassen, fällt auch für unsere vierbeinigen Lieblinge das eine oder andere ab. Einen Gefallen tun wir ihnen mit diesem Liebesbeweis jedoch selten, denn gewürzte Speisen, Süßes und viele Zutaten aus der Weihnachtsbäckerei bekommen Hund und Katze überhaupt nicht.
Der Klassiker zum Weihnachstfest ist die Schokoladenvergiftung beim Hund. Es soll tatsächlich Tierhalter geben, die Ihrem Hund zu Weihnachten Schokolade schenken. Noch häufiger ist jedoch, das sich der Hund die Schokolade vom Weihnachtsteller stibitzt. Da verschwindet schon einmal ein großer Schokonikolaus samt Staniolpapier im Hundebauch, was unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. Ab welcher Schokoladenmenge Vergiftungserscheinungen drohen und was Sie bei einer Schokoladenvergiftung tun können, lesen Sie in unserer Tiervergiftungsrubrik unter dem Stichwort Schokolade.
Neben Schokolade sind noch viele weitere Weihnachtszutaten für Tiere giftig, z.B.:
- Rosinen oder Weintrauben
- Erdnüsse
- Walnüsse
- Macadamianüsse
- Zimt
- Alkohol
- Kaffee
- Bittermandeln
Schlägt sich Ihr Hund den Bauch unerlaubt mit Ihrem Weihnachtsmenü voll, kann er allein durch die schiere Menge eine lebensbedrohliche Magendrehung entwickeln.
Zeigt der Hund nach dem außerplanmäßigen Festmahl Unwohlsein und einen stark aufgetriebenen Bauch, bringen Sie ihn bitte sofort als Notfall in eine Tierarztpraxis. Zeigt er sich satt aber fit, sorgen Sie dafür, das er sich die nächsten drei bis vier Stunden möglichst ruhig verhält (kein Toben oder Hochspringen) und beobachten Sie ihn gut. Bei den ersten Anzeichen, das es dem Hund schlecht geht, fahren Sie bitte sofort zum Tierarzt.
Was gibt es bei der Weihnachtsdekoration zu bedenken?
Was ist schon ein Weihnachten ohne Weihnachtsdeko? Manches sollten Sie jedoch außer Reichweite Ihres Tieres aufstellen und dafür sorgen, dass weder Hund noch Katze (noch Ziervogel etc.) in Ihrer Abwesenheit drankommen kann. Für Hunde und/oder Katzen giftig sind zum Beispiel:
- Weihnachtsstern
- Christrose
- Eibe (z.B. in Adventsgestecken)
- Misteln (Katzen)
- Nadeln von Nadelbäumen
- Wasser aus Christbaumständern (Katzen)
- Duftöle und Räucherkerzen
- Kunstschnee
Manche Katzen trinken nicht nur das Wasser aus dem Christbaumständern, sondern nutzen gleich den ganzen Baum als Klettergerät. Lassen Sie Ihr Tier deshalb nie mit dem Weihnachtsbaum allein. Verletzungen können zum Beispiel auch durch zerbrochene Weihnachtskugeln aus Glas entstehen. Verschlucktes Lametta oder auch Geschenkband kann Darmverschlingungen auslösen, die chirurgisch gelöst werden müssen.
Was schenke ich meinem Tier zu Weihnachten?
Wenn Sie Ihrem Hund oder Ihrer Katze zu Weihnachten eine Freude machen möchen, greifen Sie bitte eher zu Spielzeug als dass Sie dem Tier ein üppiges Weihnachtsmenü vorsetzen. Selbst wenn es sich dabei um artgerechtes Hunde- oder Katzenfutter handelt, kann eine große Menge eines ungewohnten Futters die Verdauung ganz schön durcheinander bringen.
Futterspielzeug ist eine schöne Alternative zum Festmenü, da es dem Vierbeiner lange Beschäftigung bietet. Auch über ein komfortables neues Bett freuen sich Hund und Katze sicher.
Achten Sie bei Hunde- und Katzenspielzeug bitte darauf, dass es ungiftig ist und Ihr Tier keine Kleinteile abmontieren und verschlucken kann. Manche Hunde und Katzen bekommen praktisch jedes Spielzeug klein, sodass sie nicht damit allein gelassen werden dürfen! Auch ein harmloses Spieltau wird lebensbedrohlich, wenn der Hund es auseinandernimmt und lange Fäden abschluckt, die eine Darmverschlingung verursachen können.
Dr. Hölter wünscht Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer zweibeinigen und vierbeinigen Lieben!