Genforschung
Warum Labrador Retriever zu Übergewicht neigen
Wer viel futtert, ist irgendwann satt. Doch manche fühlen sich schnell gesättigt, während andere futtern und futtern, bis der Bauch spannt. Das kennen wir von Mensch und Hund gleichermaßen.
Labrador Retriever gelten als überdurchschnittlich verfressen und sind leider auch sehr häufig übergewichtig. Forscher konnten jetzt den Grund für den Hundeheißhunger ermitteln: Es ist ein Defekt im POMC-Gen, welches für die Produktion von Botenstoffen wichtig ist, die signalisieren "Ich bin satt!". Nicht jeder Labrador trägt diesen Gendefekt, doch besonders häufig wurde er bei dicken Vertretern dieser Rasse gefunden und bei Hunden, die als Assistenz- und Blindenhunde ausgebildet wurden. Labradore mit dem POMC-Gendefekt sind augenscheinlich besonders motiviert, für Futter zu arbeiten und lassen sich entsprechend gut ausbilden.
Allerdings ist nicht jeder Labrador mit POMC-Defekt übergewichtig. Der entscheidende Risikofaktor für Übergewicht ist immer noch der Hundebesitzer, denn er entscheidet, wie großzügig er den Futternapf füllt und wie oft er dem Betteln seines vierbeinigen Lieblings nachgibt. Zugegeben: Besitzer eines besonders gierigen Labradors müssen mehr Standhaftigkeit aufbringen als andere Herrchen und Frauchen. Doch Übergewicht ist vermeidbar und auch ein Labrador mit POMC-Gendefekt kann schlank bleiben oder werden, wie an den meisten Assistenzhunden zu sehen ist. Immerhin ist es leicht, ihn mit wenig Futter zu viel Bewegung zu animieren. Und wer so gern frisst, rümpft auch bei kalorienreduzierter Nahrung nicht die Nase ...
Hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren Hund schlank halten oder wieder schlank machen können, finden Sie in Dr. Hölters Ernährungsinfos (siehe unten).
Quellen:
Spiegel online: Pummelige Hunde: Warum Labradore wie besessen fressen. 4.5.2016