Welpenblog
Welpenblog Nr. 04: Abholen der Welpen vom Züchter
Expedition "Hund abholen": Hinfahrt
Der Welpenabhol-Familienausflug startet schon früh am Sonntagmorgen: Um neun Uhr sitzen alle erwartungsvoll im Auto. Wir Erwachsenen finden das ziemlich früh, der Rest der Familie meint, es sei schon viel zu spät. Haben wir alles dabei?
- Halsband und Leine
- Hundedecke
- Wasser + Napf (Futter bekommen wir von den Züchtern mit)
- "Schietbüttel" (plattdeutsch für Hundekotbeutel)
- Küchenpapier, falls dem Kleinen auf der Fahrt schlecht werden sollte
- eine Flasche Wein für die Züchter
- und natürlich Proviant für uns
Ja, Check bestanden, Expedition Hund abholen kann beginnen. Es geht so früh am Tag los, weil wir 90 Minuten fahren müssen, für die Rückfahrt eine Pause einplanen und Woody noch Zeit haben soll, sich in aller Ruhe im neuen Zuhause umzusehen, bevor er das erste Mal ohne seine Hundefamilie die Nacht verbringen wird.
Bis zum ersten ungeduldigen "Wann sind wir endlich daaa?" dauert es 10 Minuten.
Abschied und Neubeginn
Es ist eine Mischung aus Freude und Traurigkeit, die uns bei der Züchterfamilie erwartet. Ihnen fällt das Abschied nehmen sichtlich schwer und wir machen es auch lieber kurz. Die Formalitäten (Impfpass, Papiere) sprechen wir in der Küche durch und Woody nutzt die allgemeine Ablenkung, um ein Abschiedspfützchen auf den Fliesen abzusetzen. Ein bisschen Verwirrung gibt es noch, weil Woody seinen vor zwei Tagen gesetzten Chip verloren hat und nachgechippt werden musste, aber dann ist alles geregelt.
Nach einer Spielrunde mit dem Rudel auf der großen Wiese macht es sich ein müder Woody (ausnahmsweise) im Auto auf meinem Schoß bequem. Damit der Abschied etwas leichter fällt, haben wir ein kleines Laken aus der Wurfkiste mitbekommen, das den vertrauten Duft der alten Heimat mit in Woodys neues Leben trägt.
Für eine entspannte Atmosphäre im Auto und im neuen Zuhause sorgt auch Adaptil Spray, das dem natürlicherweise beim Säugen ausgeschütteten Beruhigungspheromon von Hündinnen nachempfunden ist.
Expedition "Hund abholen": Rückfahrt
Als wir losfahren, sind wir alle einigermaßen aufgeregt. Wie wird die Fahrt klappen? Ob Woody wohl schlecht wird im schwankenden Auto (gut, dass sein Magen nicht ganz voll ist!)? Ob wir vor der Autobahn noch einmal mit ihm Gassi gehen sollten? Woody nimmt uns die Entscheidung ab: keine fünf Minuten nach der Abfahrt schläft er seelenruhig ein und kurz vor der Autobahnauffahrt befindet er sich im Tiefschlaf. Seine Pfoten zucken und er jiffelt leise. Es scheint ein schöner Taum zu sein ...
Als unser neues Familienmitglied nach etwas über einer Stunde aufwacht, machen wir im Neukloster Forst halt, einem wunderschönen Buchenwald mit Seenlandschaft, wie geschaffen für unsere Zwecke. Woody soll sich hier nicht nur erleichtern können (hier kommen die Schietbüttel ins Spiel), sondern auch eine positive Abwechslung haben, damit er die Autofahrt nicht negativ verknüpft mit dem Abschied von seinem alten Zuhause. Das Bild, das wir von unserem ersten Waldspaziergang mit Woody im Kopf haben, wiederholt sich: Nase und Rute hoch, stiefelt er ab in den Wald und wir hinterher. Die Stockenten auf dem See verunsichern ihn kurz, doch dann siegt seine Neugier und er möchte am liebsten mit schwimmen gehen. Schon hier starten wir die erste Lektion in Sachen neues Rudel und animieren Woody spielerisch, uns (bzw. seinem Futter) zu folgen. So soll es schließlich in Zukunft bleiben: Hund folgt Mensch und nicht umgekehrt.
Nach dieser kurzen Aufregung lässt es sich im Auto gut weiterschlafen braver Hund. Eine so entspannte Rückfahrt hätten wir gar nicht erwartet. Von Abschiedsschmerz oder Verunsicherung keine Spur.
Woody erkundet sein neues Reich
Kaum angekommen, zeigen wir Woody als Erstes seine "Hundetoilette", ein eingezäuntes Stück Rasen im Vorgarten, das uns in den nächsten Tagen und vor allem Nächten noch gute Dienste leisten wird: Wenn Woody sich meldet, dass er mal muss, dann muss er sofort. Bis an die nächste grüne Ecke schafft er es dann nicht mehr und unseren Garten soll er nicht als seine Toilette ansehen.
Der Nachmittag vergeht mit Umsehen, Schmusen und unseren Versuchen, die Begeisterung der Kinder etwas zu zügeln. Woody ist wie imemr unerschrocken und unternehmungslustig. Neben den Blumenbeeten haben es ihm vor allem die Ecken unserer Wohnzimmerteppiche angetan, die sich so wunderbar zum Ankauen eignen. Auf unser "Nein!" hin ernten wir einen verständnislosen Hundeblick. Frauchens missmutiges Knurren versteht der Knirps hingegen sofort und wird für seinen eiligen Rückzug mit Streicheleinheiten belohnt. Seine höhlenartigen Liegeplätze im weich gepolsterten Umzugskarton findet Woody sehr kuschelig und nutzt diese Rückzugsmöglichkeit gerne.
Abends gibt es noch eine extralange Kuschelrunde und ein wenig Futter in der Hundebox, bevor Woody sich völlig fertig zum Schlafen einrollt. Wir haben uns als Hundebox einen sogenannten "Kennel" ausgesucht. Er lässt sich zusammenklappen und daher leicht mitnehmen, ist gut belüftet und leicht zu reinigen. Eine normale Hundetransportbox eignet sich ebenfalls gut als Schlafplatz für den Anfang. In so einer Box oder einem Kennel lässt sich ein übermütiger Welpe auch kurzfristig auf Nummer sicher parken, wenn man gerade etwas erledigen muss, bei dem er stören würde zum Beispiel ein Paket annehmen oder schnell das Kleinkind wickeln. Wichtig ist aber, dass der Welpe diesen Ort als sichere Ruhezone empfindet und nicht als Strafgefängnis. Deshalb sollten Sie ihn auch füttern und mit ihm schmusen, wenn er sich darin befindet. Als Parkmöglichkeit dürfen Sie die Box wirklich nur kurzristig nutzen, damit sich bei dem kleinen Rudeltier keine Trennungsängste entwickeln.
Da Hundewelpen ihr Nest normalerweise nicht beschmutzen, meldet Woody sich nachts, wenn seine Blase voll ist. Herrchen schläft direkt neben dem Kennel, um gleich zur Stelle zu sein, doch diese erste Nacht verläuft vorbildlich: von 23:00 bis 6:30 ist Ruhe. Das soll sich in den nächsten Nächten noch ändern ...