Tierarztwissen: Wie stärke ich das Immunsystem meines Hundes?
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Wie stärke ich das Immunsystem meines Hundes?

Täglich setzt sich das Immunsystem Ihres Hundes mit unzähligen Keimen auseinander. Doch Krankheiten, Stress und Ernährungsmängel können es aus dem Gleichgewicht bringen. In solchen Situationen können Sie mit einer bedarfsgerechten Ernährung dazu beitragen, die natürlichen Abwehrkräfte Ihres Hundes zu stärken.

Erstellt am: 28. November 2016 - Aktualisiert am: 9. April 2025 von Dr. Hölter Tierärzteteam
weimaraner apportiert Stock am Strand

In vielen Fällen ist es gar nicht nötig, das Futter zu wechseln. Stattdessen können gezielt ausgewählte Ergänzungsfuttermittel helfen, eine unausgewogene Versorgung auszugleichen oder den Nährstoffbedarf in besonderen Lebensphasen zu decken – etwa bei Wachstum, Stress oder erhöhter körperlicher Belastung.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Wie Antioxidanzien, Vitamine und ausgewählte Pflanzenstoffe dazu beitragen können, das Immunsystem Ihres Hundes in Belastungssituationen zu unterstützen.
  • Warum eine gesunde Verdauung und gut versorgte Mitochondrien wichtige Voraussetzungen für ein starkes Immunsystem sind – und wie Sie diese durch eine angepasste Ernährung fördern können, ohne Ihren Alltag zu verändern.

Wann verdient das Immunsystem Ihres Hundes besondere Aufmerksamkeit?

Das Immunsystem Ihres Hundes ist täglich im Einsatz – doch es gibt Lebensphasen oder Situationen, in denen es besonders gefordert ist. In solchen Zeiten ist eine bedarfsgerechte Ernährung besonders wichtig. Eine gezielte Ergänzung ausgewählter Nährstoffe und Naturstoffe kann dazu beitragen, den Organismus Ihres Hundes sinnvoll zu entlasten und zu stabilisieren.

Typische Situationen mit erhöhtem Nährstoffbedarf können sein:

  • Wachstum und Entwicklung: Bei Welpen und Junghunden ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift. Ähnlich wie Kindergartenkinder kommen sie in Welpenspielgruppen, der Hundeschule oder auf der Hunderunde mit vielen Keimen in Kontakt und trainieren ihre Abwehrkräfte. Eine angepasste Fütterung kann diese natürliche Entwicklung unterstützen.
  • Stress und Umweltveränderungen: Ob Reisen, Tierarztbesuche oder Rangordnungsstress bei mehreren Hunden im Haushalt – psychischer Stress kann auch die Immunfunktion beeinflussen.
  • Erholungsphasen nach Erkrankungen oder Behandlungen, denn das Immunsystem ist spielt eine wichtige Rolle bei der Regeneration
  • Höhere Belastung durch Verdauungsstörungen oder empfindlichen Darm: Eine ausgewogene Darmflora und stabile Darmbarriere entlasten das Immunsystem – gerade bei Futterunverträglichkeiten oder Parasitenbelastung.
  • Ältere Hunde: Mit zunehmendem Alter verändern sich sowohl der Stoffwechsel als auch die Immunreaktionen. Eine angepasste Versorgung kann helfen, altersbedingten Veränderungen besser zu begegnen.

Warum ist eine gesunde Verdauung so wichtig für das Immunsystem des Hundes?

Oft heißt es, die Haut sei das größte Organ des Körpers. Der Magen-Darm-Trakt hat allerdings eine um ein Vielfaches größere Oberfläche, über die der Organismus mit der Außenwelt in Kontakt steht. Da ist es nur logisch, dass der überwiegende Teil des Immunsystems in unmittelbarer Nachbarschaft zum Magen-Darm-Trakt Zuhause ist. Ein Beispiel, das jeder kennt, sind die Rachenmandeln – die Torwächter am Eingang. Den gesamten übrigen Magen-Darm-Trakt entlang ziehen sich unzählige Lymphknoten, von denen aus die Immunzellen auf Patrouille in der Darmwand gehen.

Der Darm ist also nicht nur für die Nährstoffaufnahme zuständig, sondern auch ein bedeutendes Abwehrzentrum gegenüber unerwünschten Keimen aus der Umwelt. Eine intakte Darmbarriere schützt vor Eindringlingen – und sorgt dafür, dass das Immunsystem nicht unnötig belastet wird.

Damit diese Schutzfunktion optimal funktioniert, sind zwei Faktoren entscheidend:

  1. Eine gesunde Darmflora (auch Mikrobiom genannt), also die Gesamtheit der „guten“ Bakterien, die im Darm leben.
  2. Eine intakte Darmschleimhaut, die verhindert, dass unerwünschte Substanzen in den Organismus gelangen.

Ist das empfindliche Gleichgewicht im Darm gestört – etwa nach einer Futterumstellung, durch Medikamente oder Stress – kann die natürliche Barrierefunktion beeinträchtigt sein. Das kann dazu führen, dass das Immunsystem stärker gefordert ist, als nötig.

Durch eine gezielte Ernährung mit Ballaststoffen, Vitaminen und präbiotischen Substanzen lässt sich die Darmgesundheit unterstützen – und damit auch die natürliche Funktion des Immunsystems fördern.

Wie Sie die Darmbarriere Ihres Hundes unterstützen können

Was Ihr Hund frisst, spielt eine entscheidende Rolle für seine Darmgesundheit – und damit auch für eine funktionierende Darmbarriere. Denn bestimmte Nährstoffe können die natürliche Zusammensetzung der Darmflora und die Gesundheit der Darmschleimhaut auf natürliche Weise unterstützen. Beispielweise

  • liefern Ballaststoffe wertvolle Nahrung für erwünschte Darmbakterien – sie fördern eine ausgewogene Besiedlung des Darms.
  • wird die Zusammensetzung des Mikrobioms wird von Qualität und Menge der Futternährstoffe beeinflusst – insbesondere durch Kohlenhydrate, Eiweiße und pflanzliche Faserstoffe (Ballaststoffe, Präbiotika). So kann z.B. schlecht verdauliches Eiweiß im Dickdarm gären und Blähungen oder weichen Kot verursachen.
  • Vitamin A und Zink (in vielen Futtermitteln enthalten) sind wichtig für die normale Funktion der Schleimhäute – auch im Darm.

Deshalb ist es so wichtig, ein hochwertiges, an den Bedarf Ihres Hundes angepasstes Alleinfutter zu füttern. Stimmt die Basisversorgung nicht, kann selbst ein gutes Ergänzungsfuttermittel seine Vorteile für die Darmgesundheit und das Immunsystem nur eingeschränkt entfalten.

Colostrum – natürliche Unterstützung für Immunsystem und Darm

Bei Junghunden und erwachsenen Hunden in belastenden Lebensphasen, empfehlen wir in unserer Praxis regelmäßig eine Ergänzung des Futters mit Rinderkolostrum – zur natürlichen Unterstützung der Darmgesundheit und des Immunsystems.

Colostrum – die erste Milch nach der Geburt – enthält zahlreiche bioaktive Bestandteile, darunter:

  • natürliche Immunglobuline (z. B. IgG),
  • präbiotische Oligosaccharide,
  • sowie Wachstumsfaktoren und antioxidative Proteine.

Diese Inhaltsstoffe können auf natürliche Weise zur Stabilisierung der Darmbarriere und zur Unterstützung der natürlichen Immunantwort beitragen – besonders in Phasen mit erhöhtem Bedarf.

In einer Studie konnte bei Hunden beobachtet werden, dass sie bei Fütterung von Rindercolostrum, ergänzend zu einer Impfung, mehr Abwehrstoffe (Antikörper) im Blut und auf der Darmschleimhaut aufwiesen als eine Vergleichsgruppe ohne Colostrumfütterung (Satyaraj et al. 2013). Bitte beachten Sie: Es handelt sich hierbei um allgemeine wissenschaftliche Erkenntnisse, die nicht ohne Weiteres übertragbar sind, nicht um eine Wirkung einzelner Produkte.

Mehr Infos zu Kolostrum finden Sie auch in unserem Beitrag Colostrum: Macht kleine Hunde und Katzen groß und stark

Wann ist eine Darmsanierung mit Probiotika sinnvoll?

Ist die Darmflora Ihres Hundes so aus dem Gleichgewicht geraten, dass er Verdauungsprobleme hat, empfehlen wir den Aufbau der Darmflora mit Dr. Hölter DiarDoc Pro. Wie eine Darmsanierung mit DiarDoc Pro funktioniert und welchen Hunden wir sie empfehlen, lesen Sie im Beitrag Darmflora beim Hund aufbauen: Wann und Wie

Was bringt das Immunsystem in Fahrt?

Während Sie dies lesen, laufen unvorstellbar viele Abwehrreaktionen in Ihrem Körper und natürlich auch in dem Ihres Hundes ab. Jede einzelne benötigt Energie, die von den "Kraftwerken der Zellen", den so genannten Mitochondrien erzeugt wird. Schwächeln die Kraftwerke, fehlt auch Energie für das Immunsystem. Doch was brauchen Mitochondrien, leistungsfähig zu bleiben?

Die Energiegewinnung in den Zellkraftwerken ist sehr kompliziert. Viele kleine Zwischenschritte und viele Helfer (Enzyme) sind dafür nötig. Die Enzyme wiederum brauchen Helfershelfer (Co-Faktoren), um arbeiten zu können. Wir kennen diese Helfershelfer als Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Allerdings ist die Energieerzeugung in den Mitochondrien (wie bei großen Kraftwerken auch) nicht ganz frei von "Nebenwirkungen". Dabei entstehen in großer Zahl aggressive chemische Verbindungen, so genannte Oxidanzien und Freie Radikale, welche Zellstrukturen schädigen können. Normalerweise sorgen Schutzsysteme dafür, dass die potenziell gefährlichen Stoffe sich nicht unkontrolliert ausbreiten und Schäden verursachen. Sie werden durch Antioxidanzien neutralisiert. Teilweise setzt das Immunsystem sie sogar gezielt selbst als Signalmoleküle ein, oder um Krankheitserreger abzutöten (oxidative burst).

In Stresssituationen kann die empfindliche Balance von Energieproduktion und antioxidativen Schutzsystemen jedoch gestört sein – dann entsteht so genannter oxidativer Stress. Unkontrollierter oxidativer Stress kann Zellfunktionen stören und das Immunsytem aus dem Gleichgewicht bringen.

Saubere Energie für das Immunsystem

Ist das Immunsystem Ihres Hundes besonders gefordert, braucht es gleichzeitig viel Energie und Schutz vor oxidativem Stress. Eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen hilft, den Organismus in solchen Phasen zu stabilisieren – und damit auch die normale Funktion des Immunsystems zu unterstützen. Interessante Nährstoffe in diesem Zusammenhang sind z.B.

  • Vitamin E, das als natürliches Antioxidans dazu beiträgt, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
  • B-Vitamine und Magnesium, die für den Energiestoffwechsel und damit auch für zelluläre Immunprozesse wichtig sind,
  • sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole aus Kurkuma, Granatapfel oder Heidelbeere
  • sowie präbiotisch wirksame Ballaststoffe und beta-Glucane, die über den Darm das Immunsystem beeinflussen können.

Ein gut funktionierendes Immunsystem braucht mehr als nur Ruhe und Bewegung – eine bedarfsgerechte, nährstoffreiche Fütterung ist besonders wichtig. Denn ob Darmgesundheit, Zellschutz oder Mikronährstoffversorgung: Viele Faktoren, die das Immunsystem beeinflussen, lassen sich über die Fütterung gezielt unterstützen.

Mit einem hochwertigen Alleinfutter als Basis und bei Bedarf zusätzlich ausgewählten Ergänzungsfuttermitteln, die Antioxidanzien, Vitamine, präbiotische Substanzen oder Colostrum enthalten, können Sie die natürlichen Abwehrkräfte Ihres Hundes sinnvoll begleiten – ganz ohne Umstellung des gesamten Alltags.

Lassen Sie sich im Zweifel tierärztlich beraten, welche Nährstoffe für Ihren Hund in seiner aktuellen Lebensphase besonders wichtig sind.

Ausgewählte Literaturquellen

Satyaraj E, Reynolds A, Pelker R, Labuda J, Zhang P, Sun P: Supplementation of diets with bovine colostrum influences immune function in dogs. Br J Nutr. 2013 Dec;110(12):2216-21. doi: 10.1017/S000711451300175X.

Mila H, Grellet A, Mariani C, Feugier A, Guard B, Suchodolski J, Steiner J, Chastant-Maillard S1. Natural and artificial hyperimmune solutions: Impact on health in puppies. Reprod Domest Anim. 2017 Apr;52 Suppl 2:163-169. doi: 10.1111/rda.12824.

Ferreira LG, Endrighi M, Lisenko KG, de Oliveira MRD, Damasceno MR, Claudino JA, Gutierres PG, Peconick AP, Saad FMOB, Zangeronimo MG: Oat beta-glucan as a dietary supplement for dogs. PLoS One. 2018 Jul 31;13(7):e0201133. doi: 10.1371/journal.pone.0201133. 

Dr. Hölter und sein Team wünschen Gute Gesundheit! Bei Fragen sprechen Sie uns gern an.

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