Arthrose
Wie Weihrauch die Gelenke Ihres Hundes unterstützt
Wir bei Dr. Hölter haben uns intensiv mit der Bedeutung von Weihrauch für die Gelenkgesundheit beschäftigt und die wichtigsten Infos hier für Sie zusammengestellt, denn wir sind überzeugt: Weihrauch kann helfen, die Gelenke zu stärken und ist daher ein sinnvoller Beitrag für mehr Beweglichkeit und Lebensfreude im Alltag unserer Hunde.
Was ist Weihrauch und wann wird er eingesetzt?
Vom Altertum in die Neuzeit: Weihrauch ist so etwas wie der Urgroßvater aller Gelenkmittel. Er ist seit Jahrtausenden fester Bestandteil der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda). In Europa setzte der Arzt Hippokrates vor rund 2500 Jahren Weihrauch ebenso ein wie die Heilkundige Hildegard von Bingen im Mittelalter oder Pfarrer Kneipp im 19. Jahrhundert.
Mit der Entwicklung der modernen Medizin im 20. Jahrhundert geriet der Weihrauch etwas in Vergessenheit. Seit einigen Jahren weckt Weihrauch nun erfreulicherweise wieder das Interesse der Mediziner. Aktuelle Forschungen konnten entschlüsseln, wie Weihrauch den Gelenken nützt (siehe unten).
Weihrauchbäume wachsen in kargen, trockenen Gebieten Afrikas, Arabiens und Indiens. Ihre Rinde wird angeritzt und das ausgetretene Harz nach dem Trocknen geerntet. Häufig wird für medizinische Zwecke Indischer Weihrauch, also das Gummiharz des indischen Weihrauchbaums (Boswellia serrata) verwendet, das auch unter den Namen Olibanum oder Salai Guggal verkauft wird.
Obwohl Indischer Weihrauch im europäischen Arzneibuch beschrieben ist, handelt es sich bei Weihrauchprodukten in der Regel nicht um Medikamente, sondern um Nahrungsergänzungen (für Menschen) bzw. Ergänzungsfuttermittel (für Tiere).
Zu den Hauptbestandteilen des Weihrauchharzes gehören die sogenannten Boswelliasäuren. Deren entzündungshemmende Eigenschaften wurden in zahlreichen Studien nachgewiesen. Neben den Boswelliasäuren existieren weitere Inhaltsstoffe mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese sind bislang jedoch weniger erforscht.
Humanmediziner setzen Weihrauch seit einigen Jahrzehnten begleitend bei verschiedensten entzündlichen Erkrankungen ein, z.B. bei:
- Arthrose (Gelenkverschleiß) und Arthritis (Gelenkentzündung, Rheuma)
- chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn
- Neurodermitis
- Asthma
Tiermedizinische Studien und Erfahrungen konzentrieren sich bislang vor allem auf die Effekte von Weihrauch bei Gelenkerkrankungen.
Welche Vorteile hat Weihrauch für Hunde mit Arthrose?
Bei Arthrose kommt es immer wieder zu schmerzhaften Entzündungsschüben, durch die sich die Gelenkprobleme weiter verschlimmern. Weihrauch kann dazu beitragen, die Entzündung in eine weniger zerstörerische Richtung zu lenken. Denn die Boswelliasäuren greifen im Entzündungsprozess unter anderem dort an, wo die üblicherweise bei Arthrose eingesetzten Schmerzmittel (NSAIDs) es auch tun.
So zeigte beispielsweise eine schweizer Studie 2004, dass Hunde mit Arthrose nach sechs Wochen Einnahme von Weihrauch signifikant weniger Lahmheit, weniger Gelenkschmerzen (beim Abtasten) und einen weniger steifen Gang aufwiesen. Erste Anzeichen der Besserung waren bei den meisten Hunden bereits nach zwei Wochen Einnahme von Weihrauch zu erkennen.
Wieso entzünden sich Hundegelenke mit Arthrose?
Anders als eine Arthritis beginnt die Arthrose nicht mit einer Entzündung, sondern mit einem Knorpelschaden durch eine Überlastung des Gelenkknorpels. Freigesetzte Knorpelreste führen dann zu einer Gelenkentzündung. Diese Entzündung führt zu Gelenkschmerzen.
Eigentlich ist die Entzündung eine normale Reaktion des Körpers. Sie beseitigt in diesem Fall die abgelösten Knorpelreste im Gelenk. Häufig entwickelt sich jedoch ein Teufelskreis: Durch den Entzündungsschmerz vermeiden die Hunde Bewegung. Der Knorpel wird dadurch schlechter mit Nährstoffen versorgt und dünner. Das Gelenk wird zunehmend geschädigt und die Entzündung schreitet voran.
Nur durch ein frühzeitiges Eingreifen lässt sich verhindern, dass eine dauerhafte (chronische) Entzündung entsteht und das Gelenk immer weiter schädigt.
Wie beeinflusst Weihrauch Entzündungen?
Weihrauch kann dazu beitragen, Entzündungen in die richtige Richtung zu lenken und abflauen zu lassen, wenn ihre Arbeit getan ist. Eine Entzündung hat für den Körper eine ähnliche Bedeutung wie eine Brandrodung. Sie beseitigt Strukturen, die nicht mehr gebraucht werden (weil sie geschädigt waren) und schafft die Voraussetzungen für eine Erneuerung.
Probleme entstehen nur dann, wenn sich das “Feuer” der Entzündung auf Bereiche ausdehnt, die eigentlich nicht zerstört werden sollten, oder wenn es ständig weiter vor sich hin schwelt - die Entzündung also chronisch wird, wie es oft bei Arthrose passiert. Dazu kommt es, indem Immunzellen vor allem entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzen, die den Prozess immer weiter anheizen. Solche Botenstoffe werden durch bestimmte Enzyme gebildet und genau hier greift Weihrauch an:
Forscher haben herausgefunden, dass die Boswelliasäuren an ein bestimmtes, für den Verlauf der Entzündung sehr wichtiges Enzym binden: die 5-Lipoxygenase, auch 5-LOX genannt. Dies tun auch bestimmte Schmerzmittel, allerdings an einer anderen Bindungsstelle.
Soweit wir bisher wissen, schaffen es nur die Boswelliasäuren, durch ihre einzigartige Bindung an die 5-LOX, das Enzym nicht einfach zu blockieren. Sie programmieren es sozusagen um: die 5-LOX beginnt, entzündungshemmende Botenstoffe zu produzieren, trägt also aktiv zum Abflauen der Entzündung bei.
Welche Hunde profitieren durch die Einnahme von Weihrauch?
In unserer Tierarztpraxis empfehlen wir die Fütterung von Weihrauch unterstützend bei Hunden mit Gelenkproblemen wie Arthrose oder Arthritis.
Warum ist Weihrauch auch vorbeugend sinnvoll? Weil die Gelenke unserer Hunde täglich hohen Belastungen ausgesetzt sind, die winzige Schäden an den Gelenkknorpeln entstehen lassen, so genannte Mikrotraumen. Im Alltag entstehen sie beispielsweise durch
- Springen aus großer Höhe,
- Bremsen aus vollem Lauf oder auch durch
- ungewohnte sportliche Belastungen wie eine lange Fahrradtour.
Diese Mikrotraumen sind von außen nicht sichtbar. Trotzdem lösen sie Entzündungsreaktionen im Gelenk aus. Zwar in geringerem, jedoch messbaren Ausmaß. Bereits hier kann Weihrauch dazu beitragen, Folgeschäden im Alter vorzubeugen und das Arthroserisiko möglichst gering zu halten.
Besonders wichtig ist diese Vorbeugung für große, schwere Hunderassen und Hunde mit genetisch bedingten Gelenkfehlstellungen wie etwa Hüftgelenksdysplasie oder Ellenbogendysplasie, denn der Knorpel betroffener Gelenke ist durch deren Instabilität noch höheren Belastungen ausgesetzt.
Kann ich meinem Hund Schmerzmittel und Weihrauch zusammen geben?
Ja, man kann Weihrauch-haltige Produkte zusammen mit den üblicherweise bei Arthrose verschriebenen Schmerzmitteln (NSAIDs) einsetzen, muss dabei jedoch ein paar Dinge beachten:
Weihrauch wird über ähnliche Stoffwechselwege abgebaut wie die Schmerzmittel. Wenn Sie ein hoch dosiertes Weihrauch-Produkt füttern, kann es daher passieren, dass Wirkungen und Nebenwirkungen des Schmerzmittels verstärkt werden, weil es langsamer abgebaut wird und sich dadurch im Körper anreichert. Deshalb:
Viele Hundebesitzer machen sich Sorgen, wenn sie ihrem Arthrose-kranken Hund Schmerzmittel geben sollen, weil sie Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden oder Durchfall fürchten. Deshalb werden wir bei Dr. Hölter oft gefragt, ob man die Schmerzmittel weglassen kann, wenn man Weihrauch für die Gelenke füttert. Weihrauch jedoch kein Ersatz für Schmerzmittel, sondern kann als begleitende Fütterungsmaßnahme die Gelenke zusätzlich unterstützen. Die Schmerzmedikamente lindern nicht nur Schmerzen, sondern ermöglichen es den Hunden auch, in Bewegung zu bleiben und lindern die Gelenkentzündung, sodass die Gelenkzerstörung gebremst wird.
Welche Nebenwirkungen kann Weihrauch bei Hunden haben?
Weihrauch zeichnet sich durch eine hohe Verträglichkeit aus. Lediglich wenn Weihrauch in hoher Dosierung verabreicht wurde, entwickelten manche Hunde laut Studien leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder leichten Durchfall.
Falls Ihr Hund Gelenkprobleme hat und/oder unter weiteren Erkrankungen leidet und Medikamente bekommt, sollten Sie jedoch Ihren behandelnden Tierarzt darüber informieren, welche Ergänzungsfutter Sie zusätzlich füttern. So kann Ihr Tierarzt mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten oder therapeutischen Futtermitteln im Blick behalten.
Ausgewählte Quellen: