Tierarztwissen
Glossar

Aminosäuren

Erstellt am: 16. August 2013 - Aktualisiert am: 1. Dezember 2017 von Dr. Hölter Tierärzteteam

Aminosäuren sind die Grundbausteine für Eiweiße (Proteine) und Eiweißverbindungen. Es existieren 20 "proteinogene" (für die Eiweißbildung verwendete) Aminosäuren, von denen je nach Tierart nur 8 bis 10 unbedingt in der Nahrung enthalten sein müssen. Dies sind die sogenannten essenziellen Aminosäuren. Alle anderen Aminosäuren können vom Organismus durch biochemische Synthese (Biosynthese) gebildet werden.

Alle Aminosäuren kommen in der Nahrung entweder als sog. D-Form oder als L-Form vor. Biologisch aktiv und für die Eiweißsynthese geeignet ist nur die L-Form.

Essenziell für Hund und Katze sind die Aminosäuren: Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin; für die Katze auch noch Taurin.

Wirkung im Organismus

Ohne Aminosäuren aus dem Nahrungseiweiß könnte der Organismus keine Körpereiweiße synthetisieren und nicht überleben, denn Eiweiße werden für nahezu alle physiologischen Prozesse benötigt. Zum Beispiel sind Eiweiße an der Muskelaktivität beteiligt (Aktin, Myosin), das Eiweiß Hämoglobin transportiert Sauerstoff in die Gewebe und das aus Eiweiß bestehende Hormon Insulin schleust Zucker als Brennstoff in die Körperzellen. Haare, Haut, Sehnen und Knorpel bestehen zu einem Großteil aus Eiweißen ... Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen.

Natürliche Quellen

Essenzielle Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Sie können entweder aus tierischem oder pflanzlichem Eiweiß stammen. Wichtiges Kriterium für die Qualität des Nahrungseiweißes ist, wie genau die Zusammensetzung der Aminosäuren im Futter mit dem Bedarf des Tieres für seine eigene Eiweißsynthese übereinstimmt. Je besser "Angebot" im Futter und "Nachfrage" des Körpers übereinstimmten, desto hochwertiger ist das Futter.