Antioxidans
Mehrzahl: Antioxidanzien, Antioxidantien.
Antioxidanzien sind Stoffe, die eine "Oxidation" verhindern sollen. Als Oxidation wiederum werden sauerstoffabhängige chemische Vorgänge bezeichnet, die eine Rolle beim Entstehen chronischer Entzündungen, beim Altern oder auch beim Verderb von Lebensmitteln spielen.
Antioxidanzien werden in jeder Körperzelle jeden Tag in unvorstellbar großer Zahl benötigt, um im normalen Stoffwechsel oder durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlen und (Passiv-) Rauchen entstehende Freie Radikale zu neutralisieren. Diese sehr reaktionsfreudigen Moleküle (vor allem so genannte reaktive Sauerstoffspezies = ROS) schädigen Körperzellen, indem sie z.B. die Zellmembran, wichtige Enzyme oder die Erbsubstanz (DNA) oxidieren. Sind zu wenig Antioxidanzien im Körper, um die ROS in Schach zu halten, entsteht oxidativer Stress.
In den verschiedensten Produkten begegnen uns Anti-Oxidantien häufig als "Anti-Aging"-Stoffe oder auch als "Radikalfänger", z.B. gegen Faltenbildung.
Bei der Herstellung von Nahrungsmitteln werden sie zugesetzt, um das Ranzig-werden von Fetten durch Oxidation zu verhindern. Zu diesem Zweck dürfen nur Antioxidanzien verwenden werden, die als Zusatzstoffe nach dem Lebensmittelgesetz (bzw. Zusatzstoff-Zulassungsverordnung) und nach EU-Norm zugelassen sind und eine E-Nummer besitzen.
Besonders ungesättigte Fette sind anfällig für Verderb durch Oxidation. Deshalb müssen Futtermittel, die z.B. wertvolle essentielle Fettsäuren (Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren) enthalten, mit Antioxidanzien angereichert werden, damit sie nicht ranzig werden. Wichtig ist, das Futter immer kühl und dunkel zu lagern, da Wärme und UV-Licht die Oxidation beschleunigen.
Quellen
Beispiele für natürliche Antioxidanzien sind Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin E (Tocopherole) und Beta-Carotin. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, die Polyphenole, sind Antioxidanzien. Beispielsweise das im gelben Currygewürz Kurkuma enthaltene Curcumin.
Häufig verwendete synthetische Antioxidanzien sind Ethoxyquin (E 324), BHT (Butylhydroxytoluol, E 321) und BHA (Butylhydroxyanisol, E 320).