Azotämie
Anreicherung von Abbauprodukten aus dem Eiweißstoffwechsel im Blut, welche normalerweise von den Nieren herausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden werden (z.B. Harnstoff, Kreatinin und Ammoniak).
In der Regel werden Harnstoff und Kreatinin im Blutserum gemessen. Sind diese Werte erhöht, spricht man von einer Azotämie.
Eine hochgradige Azotämie führt zu einer Harnvergiftung, Urämie genannt, mit klinischen Symptomen. Beispielsweise leiden betroffene Hunde und Katzen unter Übelkeit und Erbrechen, wirken teilnahmslos und riechen evtl. aus dem Maul nach Urin.
Wie entsteht eine Azotämie bei Hund und Katze?
Meist liegt die Ursache der Azotämie in den Nieren (renal). Sie kann aber auch davor (prärenal) oder dahinter (postrenal) liegen. Beispiele sind:
prärenal:
- mangelnde Nierendurchblutung und Urinproduktion durch
- Austrocknung
- Schock
- Herzerkrankungen
- plötzlich erhöhter Eiweißabbau und dadurch Anreicherung von Harnstoff etc. bei
- Blutungen in Körperhöhlen (z.B. in den Darm)
- Fieber
- absterben von Körpergewebe (Nekrosen)
renal:
- akute und chronische Nierenerkrankungen
- chronische Nierenbeckenentzündungen
- beidseitige Verletzungen der Nieren
postrenal:
- gestörter Harnabfluss z.B. bei
- Harnsteinen,
- Tumoren der Harnwege,
- Verletzungen der Harnwege (Urin fließt in Bauchhöhle)
- angeborenen Missbildungen
Wortherkunft: von französisch azote = Stickstoff und der aus dem Griechischen stammenden Wortendung -ämie = Blut.