Giardien (Giardiose)
Giardien sind einzellige Parasiten des Dünndarms. Sie gehören zu den häufigsten Darmparasiten bei Hund und Katze.
Was sind die Symptome einer Giardien-Infektion bei Katzen und Hunden?
Erwachsene Hunde und Katzen zeigen häufig keine Symptome. Erkranken tun vor allem Katzen und Hunde unter einem Jahr, weil ihr Immunsystem noch unreif ist, oder immunsupprimierte Tiere.
Das klassische Symptom einer Giardien-Erkrankung (Giardiose) ist chronischer bzw. wiederkehrender Durchfall, der breiig bis wässrig oder auch blutig sein kann. Auch
- Gewichtsverlust bzw. fehlende Zunahme bei Welpen,
- Appetitlosigkeit,
- Erbrechen,
- Bauchschmerzen,
- stumpfes Fell oder
- Abgeschlagenheit
können hinzu kommen.
Wie stecken sich Hunde und Katzen mit Giardien an?
Infizierte Hunde und Katzen scheiden mit dem Kot Giardien-Eier (Zysten) aus, selbst wenn sie keinen Durchfall haben. Die Zysten können mehrere Monate in der Umwelt überleben und es reichen einige wenige für eine Ansteckung aus.
Giardien werden direkt über den Kot (z.B. durch gegenseitiges Ablecken, Beschnüffeln oder Kotfressen) übertragen, oder durch fäkal kontaminierte Umwelt (z.B. Pfützen, Gras der Hundewiese).
Sind Giardien für den Menschen gefährlich?
Die meisten bei Hund und Katze vorkommenden Giardien können Menschen nicht krank machen, deshalb ist das Ansteckungsrisiko sehr gering. Allerdings ist mit den normalen Tests in der Praxis nicht zu erkennen, ob das Tier mit einem für Menschen ansteckenden Giardien-Typ infiziert ist. Hygiene ist also wichtig, gerade wenn immunsupprimierte Personen (besonders jung, alt oder chronisch krank) im Haushalt sind.
Wie werden Giardien bei Hunden und Katzen diagnostiziert?
Im Kot kann man Giardien mikroskopisch nachweisen (Zysten) oder mit einem Schnelltest (Giardien-Antigen-ELISA). Eine Sammelkotprobe von drei aufeinander folgenden Tagen erhöht die Wahrscheinlichkeit, Zysten zu entdecken, da sie nicht täglich ausgeschieden werden.
Wann und wie werden Giardien behandelt?
Hunde und Katzen mit Durchfall sollten immer behandelt werden, symptomlose Tiere zum Beispiel dann wenn Risikopatienten oder weitere Tiere im Haushalt leben.
Die üblichen Routine-Wurmkuren töten Giardien nicht zuverlässig ab, sondern es müssen gezielt Medikamente nach einem speziellen Schema eingesetzt werden. Wichtig ist eine Kotuntersuchung nach der Behandlung.
Werden nach der Behandlung noch Giardien im Kot nachgewiesen, liegt dies meist an einer erneuten Infektionen (Reinfektion), weil die Erreger noch in der Umgebung des Tieres vorhanden sind und selten daran, dass sie gegen das Medikament resistent sind. Strikte Hygienemaßnahmen gegen Giardien sind deswegen unerlässlich.
Ein leicht verdauliches, nicht zu kohlenhydratreiches Futter kann den Darm entlasten und die Therapie unterstützen.
Synonyme für Giardien
Lamblien, Giardia lamblia, Giardia duodenalis, Giardia intestinalis, Giardiasis (Giardien-Erkrankung bei Menschen)