FOS
FOS gehören zu den sogenannten fermentierbaren Fasern. Sie werden nicht im Dünndarm verdaut, sondern gelangen in den Dickdarm und werden von der dortigen Darmflora vergoren. Dabei werden sogenannte flüchtige Fettsäuren freigesetzt.
Wirkung im Organismus
Wenn im Dickdarm aus FOS flüchtige Fettsäuren entstehen, wird der Darminhalt angesäuert und dies begünstigt das Überleben bzw. die Ansiedlung säureliebender Bakterien, die zur "erwünschten" oder "nützlichen" Darmflora gehören, z.B. Bifidus-Bakterien und Laktobazillen. Diese erwünschten Darmbakterien können das Wachstum krankmachender Bakterien eindämmen, weshalb FOS gern bei Durchfall eingesetzt werden.
Außerdem dienen die flüchtigen Fettsäuren, die beim Vergären der FOS entstehen, direkt den Darmwandzellen als Nahrung. Dies kann ebenfalls bei infektiösem Durchfall wichtig sein, da es die Darmwand widerstandsfähiger gegen Angriffe krankmachender Keime macht bzw. die Regeneration der Darmwand fördert.
Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass FOS im Futter von Zuchthündinnen den mit der Muttermilch übertragen Immunschutz verbessern (Anstieg der IgM-Antikörper in der Milch).
Erwünscht ist ein Ansäuern des Darminhalts auch bei bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Leberinsuffizienz oder Niereninsuffizienz. Wird die "nützliche Darmflora" in ihrem Wachstumg gefördert, nutzt sie stickstoffhaltige Verbindungen aus dem Eiweißstoffwechsel, die dadurch nicht wieder ins Blut aufgenommen werden können (enterohepatischer Kreislauf). Dies entlastet Leber und Nieren.
Natürliche Quellen
FOS sind in verschiedenen Obst-, Gemüse- und Getreidesorten enthalten, z.B: in Zichorie, Banane und Weizen. Für die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln steht jedoch auch mithilfe spezieller Enzyme aus Zuckersirup gewonnenes FOS zur Verfügung.